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Nachhaltigkeit ist gängige Münze

Bei der Basler Kantonalbank (BKB) und der Bank Cler wird Nachhaltigkeit nicht nur gepredigt, sondern auch gelebt. Jetzt tritt im Kanton Basel-Stadt das Grossverbrauchermodell (GVM) in Kraft. Was hat das für die beiden Banken, die schon so einiges in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geleistet haben, für Auswirkungen? Kaum welche, denn beide sind bereits Teilnehmer am Energie-Modell der EnAW.

Die Basler Kantonalbank konnte ihren Wärme- sowie Strombedarf durch die Gesamtsanierung ihres Hauptsitzes markant reduzieren.

49 Geschäftsstellen, 253 Bancomaten, 1425 Mitarbeitende. Das sind die Basler Kantonalbank (BKB) und die Bank Cler, die ihren grossen Nachhaltigkeitsbestrebungen gemeinsam im Energie-Modell der EnAW einen Schritt näherkommen. Die beiden Banken haben mit Unterstützung der EnAW eine Zielvereinbarung mit dem Bund unterschrieben. Warum sie dies gemeinsam taten? Die BKB übernahm im Jahre 1999 die Mehrheitsbeteiligung an der Bank Cler, die damals noch unter dem Namen Bank Coop bekannt war. 2017 verkaufte Coop seine restlichen Anteile an die BKB. Kurz danach wurde das Institut in Bank Cler umbenannt. Seit 2003 mit dabei und lange für die Fachstelle Nachhaltigkeit auf Gruppenebene verantwortlich, ist Hansjörg Ruf. Er ist sich sicher: «Nachhaltigkeit macht man nicht nebenbei.»

TEIL DER STRATEGIE

Dass das Thema Nachhaltigkeit bei der BKB und der Bank Cler eine wichtige Rolle spielt, wird spätestens nach einem Blick auf das Organigramm klar. So ist die Fachstelle Nachhaltigkeit direkt dem CEO Office angegliedert. Basis für die Aufgaben der Fachstelle Nachhaltigkeit ist das Gesetz über die Basler Kantonalbank. Darin steht unter anderem, dass die BKB zu einer ausgewogenen sowie ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltigen Entwicklung des Kantons Basel-Stadt beitragen muss. Genau darum kümmert sich das Team der Fachstelle Nachhaltigkeit. Konkret ist die Fachstelle unter anderem für die Konzeption und die Umsetzung der Teilstrategie Nachhaltigkeit, für die Koordination des betrieblichen Umweltmanagements sowie für das Reporting und die Berichterstattung über das Nachhaltigkeitsmanagement verantwortlich. Letzteres auch im Rahmen des jährlichen EnAW-Monitorings.

WOHLVERDIENT

Wie erfolgreich sie dies tut, beweisen zahlreiche Auszeichnungen für die Nachhaltigkeitsleistungen der Banken. Ob es ein Spitzenplatz im Klimawandel-Rating der internationalen Organisation Carbon Disclosure Project (CDP) oder der oekom Prime Status ist – die BKB und die Bank Cler spielen ganz vorne mit. Auch EnAW-Berater Robert Vogt ist überzeugt: «Die beiden Banken sind in Sachen Nachhaltigkeit echte Vorzeigeunternehmen.» Besonders jetzt, wo es um die Implementierung des Grossverbrauchermodells im Kanton Basel-Stadt geht, können solche Unternehmen inspirierend und motivierend auf andere wirken. «Die Leistungen der beiden Banken sollen auch anderen Firmen einen Anstoss geben und diejenigen mitreissen, die in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz noch nicht so fortschrittlich sind», so Vogt.

AUS ALT MACHT NEU

Seit 2004 sind die beiden Banken Teilnehmer am Energie-Modell der EnAW. Vogt und Ruf stehen in diesem Rahmen im regelmässigen Austausch. Neben dem jährlichen Monitoring finden auch immer wieder Begehungen statt, bei denen neue Potenziale zur Senkung des Energieverbrauchs der Banken identifiziert werden. «Entweder werden auf der Basis dieser Begehungen neue Energieeffizienzmassnahmen definiert oder der Anstoss kommt direkt aus den Unternehmen», erklärt Vogt. «Diese Massnahmen werden anschliessend in den Massnahmenkatalog aufgenommen, der ein zentrales Element der Zielvereinbarung bildet.» Die definierten Ziele übertreffen die beiden Banken regelmässig. Eine grosse Rolle spielten dabei auch die umfangreichen Gebäudesanierungen, die die BKB bis 2014 realisierte. Der Hauptsitz der BKB an der Aeschenvorstadt wurde beispielsweise komplett neu ausgebaut. Nicht zuletzt die energetisch hochwertige Glasfassade hat dabei zu enormen Effizienzsteigerungen geführt: Der Wärmebedarf hat sich unter anderem durch die hochisolierende Fassade halbiert und der Strombezug um 20 Prozent reduziert. «Wir haben bewusst Mehrinvestitionen getätigt», erklärt Ruf. «Wenn man schon Sanierungen macht, dann auch mit dem neusten Stand der Technik.»

«ENERGIEFRESSER» SERVER

«Die energieintensivsten Bereiche sind neben den Liegenschaften natürlich auch unsere Server», so Ruf. Genau dort setzt eine der Massnahmen an, die ebenfalls im Massnahmenkatalog beider Banken aufgeführt ist. «Wir haben die Temperatur in den Serverräumen von 24 Grad auf 26 Grad erhöht», so Ruf. «So müssen diese weniger stark gekühlt werden, was zu erheblichen Energieeinsparungen führt.» Im 2012 in Betrieb genommenen Rechenzentrum im Südpark werden mit der Abwärme, die dennoch von den Servern freigesetzt wird, die Büroräumlichkeiten geheizt. Die restliche Wärme beziehen die BKB und die Bank Cler in Basel von den Industriellen Werken Basel (IWB). Dies in Form von klimaschonender Fernwärme, die zu einem grossen Teil aus der Kehrichtverbrennungsanlage in Basel stammt. Auch beim Strom setzen beide Banken zu 100 Prozent auf erneuerbare Energie.

NACHHALTIGKEIT WIRD GELEBT

Der Nachhaltigkeitsgedanke und die Fortschritte werden auch den Mitarbeitenden der BKB und der Bank Cler vermittelt. Mithilfe von Energiesparwochen, Informationen im Intranet oder internen Kampagnen wird die Sensibilität der Mitarbeitenden für Umwelt- und Klimathemen über verschiedenste Kanäle geschärft. Und das mit Erfolg: Rund 82 Prozent aller Mitarbeitenden der Basler Kantonalbank kommen entweder zu Fuss, mit dem Velo oder öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Auch Fahrradabstellplätze und Ladestationen für Elektrofahrzeuge stellt die BKB ihren Mitarbeitenden zur Verfügung. Im Jahr 2015 hat die BKB die Flotte ihrer Geschäftsfahrzeuge rundum erneuert. So konnten die CO2-Emissionen im Bereich der Mobilität um ganze 90 Prozent reduziert werden. Nicht zuletzt damit werden die beiden Banken ihrem Ruf als Vorzeigeunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit mehr als nur gerecht.

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